Hast du schon einmal von „Sho Chiku Bai“ gehört?
Wenn du japanischer Sake-Fan bist, erinnerst du dich wahrscheinlich an das Wort "Sake"?! Sake findet man auch in japanischen Restaurants in der Schweiz. Gemäss dem Hersteller von "Sho Chiku Bai" ist das Motto des Sake "ein Sake zum Feiern".
Was kein Wunder ist, weil „Sho Chiku Bai“ ein freudiges / glückliches Ereignis ist und somit ein Symbol von Glück bedeutet.
"Sho Chiku Bai" Bedeutung
Obwohl es verschiedene Erklärungen gibt, findest du hier die häufigste Erklärung die man in Japan verwendet. Auf alle Fälle misst man jeder Pflanze eine Bedeutung bei und wünscht sich Glück zu teilen.
Sho (Matsu / 松) – Kiefer
Die Kiefern wachen als immergrüne Bäume und können ein sehr hohes Alter erreichen. Seit der Heian-Zeit (ca. 8.-12.Jahrhundert) stehen sie in Japan als Symbol für ein langes Leben und Beständigkeit.
Chiku (Take / 竹) – Bambus
Bambusse wachsen schnell und gerade. Zudem sind sie nicht nur stabil, sondern auch formbar. Seit der Muromachi-Zeit (ca. 17.-19.Jahrhundert) sagt man, dass ein Bambus auch wie eine ideale Lebensweise ist. Man wird schnell Erwachsen ohne Probleme, bleibt stark, zielgerichtet und doch flexibel und behält dabei einen guten Charakter.
Bai (Ume / 梅) – Pflaumenblüte
Im japanischen Altertum waren die Pflaumenblüten beliebter als Kirschblüten (jap. Sakura). Die Kirschblüten warten auf den Frühling und Pflaumenblüten bringen den Frühling, so sagte man damals.
Seit der Edo-Zeit (ca. 17.-19.Jahrhundert) haben die Pflaumenblüten ihre Bedeutung bekommen. Sie halten die Kälte aus und blühen früher als verschiedene Blumenarten. Daher steht die Pflaumenblüte für Geduld und Aufrichtigkeit, Tugenden die auch Japaner für sich selber wünschen.
Weil die drei Pflanzen so beliebt sind, werden sie nicht nur für Stoffmotive verwendet, sondern auch häufig als Thema bei Lieder, Bilder, Haushaltgeräte und mehr verwendet.
Kadomatsu als Schmuck am Hauseingang zu Neujahr aus Kiefern, Bambusse und Pflaumenblüten
Sho Chiku Bai als Menü
Nebenbei findet man Sho Chiku Bai auch als Menü auf der Speisekarte im Sushi-Restaurant, Soba-Restaurant (Soba: dünne, braun-graue gekochte Nudeln aus Buchweizen) oder auch in Bentō –Laden (Bentō: die japanische Version der Lunchbox für unterwegs).
Meistens ist „Matsu“ (Kiefer) am teuersten. „Take“ (Bamubus) ist im Mittelfeld und „Ume“ (Pflaumenblüte) am günstigsten.
Diese Reihenfolge findet man seit der Edo-Zeit (ca. 17.-19.Jahrhundert). Vor der Edo-Zeit gab es nur die Namen
- „Tokujo / 特上“ (gleich wie „Matsu“)
- „Jo / 上“ (gleich wie „Take“)
- „Nami / 並“ (gleich wie „Ume“)
„Tokujo“, „Jo“ und „Nami“ werden auch heute immer noch benutzt, jedoch hört man heute eher Matsu, Take und Ume.
Das am teuerste „Tokujo“ kann man mit lauter Stimme bestellen, aber das am billigsten „Nami“ wird meist nur leise bestellt. Bei Matsu oder Ume, obwohl gleiche Bedeutung, gibt es keinen Unterschied. Ist das typische japanische Denkart?! Auf jeden Fall sind die glückverheissenden Pflanzen wohlklingend für Japaner.
Übrigens die drei Pflanzen „Sho Chiku Bai“ sind eigentlich gleich wie Matsu, Take und Ume, auch sie haben keine Rangortung. Die Wortstellung ist einfach eine chronologische Reihenfolge, basierend auf der Zeit wo die Pflanzen ihre Bedeutung erhalten haben.
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